Nachsorge: Untersuchungsintervalle

Welche Untersuchungen sind sinnvoll und welche nicht?

Autor: Dr. H.-J. Koubenec (Impressum)
Quellen: KID, Deutsches Krebsforschungzentrum,
Roche: Brustkrebs, eigenes Expertenwissen

 

Konnte durch die Operation der Tumor ganz entfernt werden und ist keine weitere Therapie mehr erforderlich, so wird geraten, regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen. Diese haben vor allem das Ziel, einen örtlichen Rückfall - falls er eintritt - möglichst früh zu erkennen, um ihn damit erfolgreicher behandeln zu können.

Eine intensive Suche nach Fernmetastasen bringt für die Behandlungsmöglichkeiten in der Regel keinen Vorteil. Beim Umfang der Untersuchungen findet derzeit ein Umdenken statt, denn ein Mehr an Methoden scheint die Ziele der Nachsorge nicht besser erreichen zu können als wenige ausgewählte Untersuchungen. Zudem kann ein großer Untersuchungsaufwand auch belastend sein und abschreckend auf die Patientin wirken.

Bei den Empfehlungen zur Art der Untersuchungen und den zeitlichen Abständen gibt es zwar große Übereinstimmungen zwischen den verschiedenen Kliniken, in den Details kann jedoch unterschiedlich vorgegangen werden. Außerdem kann der Arzt das individuelle Rückfallrisiko berücksichtigen und das Programm entsprechend anpassen. Es kann an dieser Stelle deshalb nur eine Orientierung gegeben werden, die Details zum Ablauf der Untersuchungen muss man jeweils beim behandelnden Arzt erfragen.

In den ersten drei Jahren werden Untersuchungen in kurzfristigen, dann in mittelfristigen Abständen durchgeführt. Nach fünf Jahren ohne Rückfall genügen Kontrollen in längeren Abständen. Bei jedem Termin erkundigt sich der Arzt genau nach dem Befinden und führt eine körperliche Untersuchung durch. Dabei werden der Brustbereich, die Brustkorbwand und die Lymphabflußwege der Brust abgetastet. Es wird überprüft, ob der Arm der operierten Seite durch eine Lymphstauung angeschwollen ist und ob die Leber vergrößert ist. Werden durch das Abklopfen des Skelettes Schmerzen verursacht, so könnten Tochtergeschwülste in den Knochen die Ursache sein. Die Mammographie der brusterhaltend operierten sowie der Brust auf der Gegenseite ergänzen das Programm in den dafür vorgesehenen zeitlichen Abständen. Sie sollten sich die Technik der Selbstuntersuchung aneignen oder sich von Ihrem Arzt einweisen lassen und diese regelmäßig durchführen. Wie Sie die Selbstuntersuchung richtig durchführen zeigen wir in einer bebilderten Anleitung zur Selbstuntersuchung. Kommt es zu einem verdächtigen Befund, so werden zusätzliche Untersuchungen zur Abklärung durchgeführt.

Die regelmäßige Bestimmung von Tumormarkern oder das Suchen nach Metastasen mit Hilfe von Knochenszintigramm, Lungenröntgen und Lebersonographie bringen nichts. Sie tragen aber zur Verunsicherung bei, da es bei diesen Routineuntersuchungen häufiger auch falsch positive Befunde gibt.

Stand: 29.06.2004