Nachsorge: Metastasen
Der Tumor hat gestreut - kein Grund aufzugeben!
Autor: Dr. H.-J. Koubenec (Impressum)
Quellen: KID, Deutsches Krebsforschungzentrum
Roche: Brustkrebs, eigenes Expertenwissen
Hat sich der Tumor über die nahe Umgebung der Brust hinaus im Körper ausgebreitet, so zielt die Behandlung hauptsächlich auf die Linderung von Beschwerden, die dadurch verursacht werden, oder auf deren Vorbeugung. Zwar ist eine dauerhafte Krankheitsfreiheit dann nicht mehr zu erreichen, aber in günstigen Situationen ist dennoch ein Leben mit der Erkrankung über viele Jahre möglich. Die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich, auch werden die Belastungen durch die Erkrankung persönlich oft sehr unterschiedlich empfunden. Daher kann die gemeinsam mit dem Arzt geplante Behandlung von Frau zu Frau sehr unterschiedlich aussehen.
Mit Blut- oder Lymphstrom verschleppte Brustkrebszellen siedeln sich am häufigsten
in den Knochen (Wirbelsäule, Rippen, Becken, Schädel), in
der Lunge und das Rippenfell (Pleura), in Lymphknoten oberhalb
des Schlüsselbeins und in der Leber an. Bei der Wahl der Therapie
spielen neben Eigenschaften des Tumors und der Krankheitsausbreitung besonders
Ihre Wünsche und Ihr Allgemeinzustand eine entscheidende Rolle. Der erwartete
Nutzen und die möglichen Nebenwirkungen müssen sorgfältig gegeneinander
abgewogen werden, bevor man sich zu einer Behandlung entschließt.
Bei einer einzelnen Metastase, bei wenigen Tochtergeschwülsten in einem
begrenzten Körperbereich, oder wenn örtlich begrenzte Beschwerden
im Vordergrund stehen, kann eine Bestrahlung und/oder eine Operation Linderung
bringen. Sind die Tochtergeschwülste aber nicht auf einen engen Raum
begrenzt, so sind Medikamente wirksamer. Handelt es sich um eine Erkrankungssituation,
die ein schnelles Eingreifen erfordert, entweder weil die Beschwerden Sie
sehr belasten oder das Tumorwachstum lebenswichtige Funktionen gefährdet,
so wird der Arzt eine
Chemotherapie vorschlagen. In günstigeren Fällen wird er zunächst
eher eine Hormonbehandlung
erwägen.
Bei Frauen, die HER2-neu
positiv sind, kommt neuerdings auch eine Behandlung mit Antikörpern in
Frage.
Stand: 29.06.2004